Trauer um Mutter: Kollegen stehen zusammen – Gemeinsam durch schwere Zeiten
Manchmal fühlt sich das Leben an wie ein Schlag ins Gesicht. So ging es mir, als meine Mutter plötzlich verstarb. Es war unerwartet, ein Schock, der mich völlig aus der Bahn warf. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, überhaupt zur Arbeit zu gehen – aber ich tat es. Und da war diese unglaubliche Unterstützung meiner Kollegen, die mich durch diese schwerste Zeit meines Lebens getragen hat. Das möchte ich hier teilen, denn Trauer um einen geliebten Menschen ist etwas, was jeden treffen kann, und der Zusammenhalt am Arbeitsplatz kann einen unglaublichen Unterschied machen.
Die Stille nach dem Sturm
Die ersten Tage nach dem Tod meiner Mutter waren ein verschwommener Albtraum. Ich funktionierte irgendwie, aber innerlich war ich leer. Die Arbeit war das Letzte, woran ich denken konnte. Aber meine Kollegen – meine wirklichen Kollegen – merkten es. Sie bemerkten meine Abwesenheit, meine Tränen, meine unkonzentrierte Art. Es gab keine peinlichen Fragen, kein aufgesetztes Mitgefühl. Nur eine stille, verständnisvolle Präsenz. Sie übernahmen Aufgaben, deckten meinen Rücken – ganz selbstverständlich, ganz ohne großes Aufhebens. Das war wahnsinnig wichtig.
Kleine Gesten, große Wirkung
Die Unterstützung war nicht immer groß und auffällig. Es waren die kleinen Dinge, die den Unterschied gemacht haben. Ein Kollege brachte mir jeden Tag einen Kaffee, einfach so. Eine andere Kollegin rief mich abends an, um zu fragen, wie es mir geht, ohne zu erwarten, dass ich stundenlang rede. Manche Kollegen schickten einfach nur eine kurze Nachricht mit einem aufmunternden Wort. Das war oft genug.
Kleinigkeiten, die aber enorm viel bedeutet haben.
Offenheit und Ehrlichkeit – der Schlüssel zum Umgang mit Trauer im Team
Ich weiß, dass es vielen schwerfällt, über den Tod eines Angehörigen zu sprechen. Man möchte die Kollegen nicht belasten. Aber meine Erfahrung zeigt: Offenheit ist der Schlüssel. Es ist okay, zu weinen, es ist okay, schwach zu sein. Die Kollegen, die mich am meisten unterstützt haben, waren diejenigen, die mir erlaubten, meine Trauer zu zeigen, ohne mich dafür zu verurteilen.
Es brauchte Mut, mich zu öffnen und über meinen Verlust zu sprechen. Aber es hat mir geholfen. Es hat mir geholfen, die Last zu teilen, zu merken, dass ich nicht alleine bin.
Tipps für Kollegen und Vorgesetzte im Umgang mit Trauer
Was können Kollegen und Vorgesetzte tun, um betroffene Mitarbeiter zu unterstützen? Hier meine Tipps aus eigener Erfahrung:
- Lasst den Betroffenen Zeit: Trauer braucht Zeit. Drängt niemanden, sofort wieder voll einsatzfähig zu sein.
- Bietet praktische Hilfe an: Übernehmt Aufgaben, bietet Fahrdienste an, kocht ein Essen. Kleine Gesten entlasten enorm.
- Hört zu, ohne zu urteilen: Manchmal braucht man nur jemanden, der zuhört. Kein Ratschläge, keine Lösungen – einfach nur ein offenes Ohr.
- Seid da, auch wenn es schwer ist: Manchmal weiß man nicht, was man sagen soll. Aber einfach da zu sein, ist oft schon genug.
- Organisiert Unterstützung: Wenn es angebracht ist, kann man auch eine gemeinsame Spendenaktion für Trauernden organisieren.
Trauer ist ein individueller Prozess. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, damit umzugehen. Aber mit der richtigen Unterstützung durch Kollegen und Vorgesetzte kann man diese schwere Zeit besser bewältigen. Die Unterstützung meiner Kollegen hat mir geholfen, meine Mutter zu trauern und gleichzeitig meinen Alltag zu meistern. Ich bin unendlich dankbar dafür. Sie haben mir gezeigt, was echte Kollegialität bedeutet.