Predigt 1. Advent: Friede - Ein Weg durch die Stille
Advent, die Zeit der Erwartung, der Hoffnung… und irgendwie auch der Hektik, oder? Ich erinnere mich noch gut an einen ersten Advent vor ein paar Jahren. Ich hatte alles perfekt geplant: die wunderschöne, selbstgebackene Stollen, die perfekt dekorierte Wohnung, sogar die Kerzen waren extra aus dem Bioladen – und ich war völlig gestresst! Mein innerer Frieden? Wohl eher irgendwo zwischen verbrühtem Finger und zerbrochener Christbaumkugel verloren gegangen. Ironisch, oder? Ausgerechnet in der Zeit, die für Frieden und Ruhe stehen sollte, fühlte ich mich komplett überfordert.
Friede finden im Advent – leichter gesagt als getan?
Das ist wohl die Erfahrung vieler. Wir rennen von Termin zu Termin, der Weihnachtsstress nagt an uns und von innerem Frieden keine Spur. Aber was bedeutet Frieden überhaupt im Kontext des ersten Advents? Ist es nur die Abwesenheit von Krieg und Streit? Sicher ein wichtiger Aspekt. Aber ich glaube, Frieden ist viel mehr: es ist ein Zustand der inneren Ruhe, der Gelassenheit, eine Harmonie zwischen uns selbst, unseren Mitmenschen und unserer Umwelt. Es ist die Fähigkeit, inmitten des Trubels einen Anker zu finden, einen Ort der Stille.
Meine persönliche Suche nach Stille im Advent
Für mich bedeutet das konkret, mir bewusster Zeit für mich selbst zu nehmen. Klingt einfach, ist es aber nicht immer. Ich habe gelernt, dass kleine Rituale helfen: eine Tasse Tee am Morgen in Ruhe genießen, eine kurze Meditation am Abend, einfach mal tief durchatmen und die Stille wahrnehmen. Ich weiss, viele werden jetzt denken: "Ich habe doch keine Zeit für sowas!". Aber glauben Sie mir: diese paar Minuten der Stille sind eine Investition in Ihr Wohlbefinden und tun Ihnen gut.
Praktische Tipps für mehr Frieden im Advent:
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Sagen Sie "Nein": Übernehmen Sie nicht zu viele Aufgaben. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Lernen Sie, "nein" zu sagen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Das ist echt schwer, ich weiß. Aber versuchen Sie es einfach mal.
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Achtsamkeit im Alltag: Achten Sie auf Ihre Atmung. Konzentrieren Sie sich auf das Hier und Jetzt. Kleine Dinge bewusster wahrzunehmen, hilft enorm.
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Zeit für Entspannung: Bauen Sie bewusste Auszeiten in Ihren Alltag ein. Ein heißes Bad, ein Spaziergang in der Natur, lesen – finden Sie heraus, was Ihnen gut tut. Auch 15 Minuten können Wunder wirken.
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Vergeben und Loslassen: Oft ist es der Unmut und die Wut auf andere oder auf uns selbst, die uns daran hindern, Frieden zu finden. Versuchen Sie, zu vergeben und loszulassen. Das mag leichter gesagt als getan sein, aber es befreit ungemein.
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Gemeinsamkeit genießen: Advent ist auch eine Zeit der Gemeinschaft. Nutzen Sie die Zeit, um mit Ihren Lieben zusammen zu sein und schöne Momente zu teilen. Dabei muss es nicht immer das große, perfekt geplante Event sein. Kleine Gesten der Zuneigung können viel bewirken.
Advent ist eine Zeit der Vorbereitung – auf Weihnachten, aber vor allem auf uns selbst. Lassen Sie uns die Stille suchen, die uns hilft, Frieden zu finden, inmitten des oft stressigen Alltags. Und falls Sie, wie ich, mal wieder den Überblick verlieren: keine Panik! Atmen Sie tief durch und fokussieren Sie sich auf die wichtigen Dinge. Frohen ersten Advent!